Dickes Plus bei US-Rohölbeständen – Iran hofft auf OPEC – Heizöl günstiger

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Die Ölpreise zeigen sich aktuell im frühen Handel leicht von den gestern verbuchten Abschlägen erholt und legen um rund 0,3 % zu. Zur Wochenmitte hatten Ängste vor einem eskalierenden Zollstreit zwischen den USA und China sowie hohe US-Ölbestände die Preise um über 2 % einbrechen lassen.
Die Ölnotierungen sind damit seit ihrem am 15. Januar aufgestellten Jahreshöchststand, fünf Tage bevor Donald Trump sein Amt als US-Präsident antrat, um etwa 10 % gefallen.
US-Rohölbestände stark gestiegen
Die Preise waren gestern am späten Nachmittag weiter unter Druck geraten, nachdem das US-Energieministerium stark gestiegene Rohöllagerbestände und Benzinvorräte in den USA gemeldet hatte. Demnach würden Raffinerien in den Vereinigten Staaten angesichts der schwachen Benzinnachfrage vermehrt Wartungsarbeiten durchführen.
Sorge vor Handelskrieg lastet auf Ölmärkten
Rohstoffexperten zufolge ist der Ölmarkt derzeit gefangen zwischen der zunehmenden Angst, dass ein eskalierender Handelskrieg das Wachstum der globalen Ölnachfrage beeinträchtigen wird, und einer möglichen plötzlichen Unterbrechung der iranischen Ölexporte. Denn ein ausgewachsener Handelskrieg würde das globale Wachstum beeinträchtigen und den Inflationsdruck erhöhen, was wiederum die Nachfrage nach Rohöl dämpfen würde.
Iran fordert OPEC zu Gegenwehr auf
Am Mittwoch hatte der iranische Präsident Masoud Pezeshkian die anderen OPEC-Mitglieder aufgefordert, sich gegen mögliche US-Sanktionen zu verbünden. US-Präsident Donald Trump hatte Tags zuvor angekündigt, die von ihm in seiner ersten Amtszeit eingeleitete Kampagne des „maximalen Drucks“ auf den Iran wieder aufzunehmen.
Die iranischen Rohölexporte belaufen sich derzeit auf etwa 1,5 Millionen Barrel (159 Liter) pro Tag, wobei der Großteil nach China geht.
Commerzbank: Zollstreit mit Mexiko und Kanada „nicht vom Tisch“
Ein weiterer Auslöser für die aktuell niedrigeren Ölpreise, findet sich in der Entscheidung von US-Präsident Trump, die Einfuhrzölle auf Rohöl aus Kanada und Mexiko für einen Monat auszusetzen.
Die Rohstoffexperten der Commerzbank weisen in einer Analyse darauf hin, dass die Zölle gegen die Nachbarländer nicht „gänzlich vom Tisch sind“. Solange es in den kommenden 30 Tagen keine für Trump zufriedenstellende dauerhafte Lösung gefunden werden, bleibe die Devise „aufgeschoben ist nicht aufgehoben“.
Heizöl heute wieder günstiger
Angesichts der aktuellen Entwicklung an den Ölmärkten, zeigen sich die Notierungen für Heizöl heute weiterleicht rückläufig. Im Bundesgebiet können Verbraucherinnen und Verbraucher heute für 100 Liter Heizöl im Vergleich zu gestern Vormittag -0,65 bis -0,95 Euro günstiger auffüllen.
Die Ölpreise starten nahezu unverändert in den Handel zur Wochenmitte, nachdem sie gestern eine wahre Berg- und Talfahrt hingelegt hatten. Dabei war die US-Referenzsorte West Texas Intermediate (WTI) im Tagesverlauf um bis zu 3 % und damit auf den niedrigsten Stand seit dem 31. Dezember gefallen.
China holt im Zollstreit zum Gegenschlag aus
Die Rohölpreise spiegelten damit die wachsende Besorgnis über den Handelskrieg zwischen den USA und China wider. Das chinesische Handelsministerium hatte gestern einen Zoll von 15 % auf US-Kohle- und Flüssigerdgasimporte (LNG) sowie einen zusätzlichen Zoll von 10 % auf Rohöl, landwirtschaftliche Geräte und bestimmte Kraftfahrzeuge angekündigt.
Wegen Atomprogramm: Irans Ölexporte sollen gestoppt werden
Die Ölpreise erholten sich im weiteren Handelsverlauf wieder, da angesichts des verschärften wirtschaftlichen Drucks von US-Präsident Donald Trump gegenüber dem Iran neue Versorgungsrisiken in den Mittelpunkt rückten.
Gestern hatte Trump seine „Maximaldruck“-Kampagne zur Eindämmung des iranischen Atomprogramms fortgesetzt. Der US-Präsident unterzeichnete vor seinem Treffen mit dem israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu ein Dekret und wies den US-Finanzminister an, „maximalen wirtschaftlichen Druck“ auf den Iran auszuüben, einschließlich Sanktionen und Durchsetzungsmechanismen.
Dadurch sollen US-Regierungsbeamten zufolge die iranischen Ölexporte völlig zum Erliegen kommen. Dieser Schritt könnte sich auf etwa 1,5 Millionen Barrel pro Tag der iranischen Ölexporte auswirken.
Trump vs. Iran: Kampf geht in die 2. Runde
Auf die Frage eines Pressevertreters, wie nah Teheran einer Waffe sei, antwortete Trump: “Sie sind zu nah dran.“ Für ihn sei die Sache ganz einfach: „Der Iran darf keine Atomwaffe besitzen“.
Trump hatte die iranischen Ölexporte während seiner ersten Amtszeit nach der Wiedereinführung von Sanktionen zeitweise auf nahezu Null gedrückt. Sie legten während der Amtszeit von Joe Biden wieder zu, da es dem Iran gelang, die Sanktionen zu umgehen.
Die Ölexporte Teherans brachten nach Einschätzung der US-Energiebehörde dem Mullah-Regime im Jahr 2023 rund 53 Milliarden US-Dollar ein. Das Jahr zuvor waren es 54 Milliarden US-Dollar. Die Fördermenge lag 2024 nach Angaben der OPEC auf dem höchsten Stand seit 2018.
Ölhändler: Aufwärtspotenzial bleibt begrenzt
Weiteres Aufwärtspotenzial für die Ölpreise sollten nach Händlerangaben eher begrenzt bleiben, nachdem das American Petroleum Institute (API) gestern einen deutlichen Anstieg der Rohölvorräte in den USA gemeldet hatten. Zudem hatte die Organisation erdölexportierender Länder und ihre Verbündeten (OPEC+) am Montag ihre Pläne bekräftigt, die Ölproduktion ab April schrittweise zu erhöhen.
Heizölpreise leicht teurer
Angesichts der beschriebenen Entwicklungen sind heute im frühen Handel geringe Preisaufschläge für Gasöl, dem Vorprodukt für Diesel und Heizöl, zu beobachten. Deshalb müssen Verbraucherinnen und Verbraucher im Bundesgebiet je nach Region maximal +0,45 Euro bis +0,75 Euro pro 100 Liter mehr bezahlen als noch am Dienstag.
Beim Blick zurück auf die vergangenen Wochen lässt sich feststellen, dass es zu Jahresbeginn 2025 mit der sich zuvor monatelang hinziehenden Seitwärtsbewegung bei den Heizölpreisen erst einmal vorbei war. Zu diesem Zeitpunkt trug die weitere Anhebung der CO2-Abgabe, die seit 2021 vom Staat auf fossile Brennträger erhoben wird, ihren Anteil zu den deutlich anziehenden Heizölpreisen bei.
Mit dem neuen Jahr wurde die Abgabe von 45 auf 55 Euro/Tonne ausgestoßenem CO2 erhöht. Für Heizöl belief sich der Preisanstieg zwischen dem 31.12.2024 und dem 1.1.2025 auf knapp +2,7 Euro/100l.
Ein weiterer Grund für die steigenden Preise zum Jahresbeginn lag in der saisonal bedingt hohen Nachfrage. Zu diesem Zeitpunkt hatte das kalte Wetter in Europa, aber auch in Teilen Asiens und der USA, einen erhöhten Bedarf an Heizöl und Erdgas zur Folge.
Amtseinführung Trumps lässt Ölpreise abrutschen
Ab der Monatsmitte ging es an den Rohölmärkten und im Geleitzug beim Heizöl mit den Preisen wieder deutlich abwärts.
Hier machten sich die, vor allem gegen China ausgesprochenen, Zollandrohungen des am 20. Januar ins Amt eingeführten neuen US-Präsidenten Donald Trump bemerkbar. Sofern umgesetzt, könnten diese einen weltweiten Nachfrageeinbruch nach Rohöl zur Folge haben.
Zudem hatte Trump zum Amtsantritt einen nationalen Energie-Notstand ausgerufen und versprochen Öl-, Gas- und Stromprojekte zu beschleunigen, um die US-Ölförderung auf ein neues Rekordniveau zu heben. Auch das Erdölkartell OPEC wollte der US-Präsident bitten, mehr Öl zu fördern.
Aktuelles Preisniveau weiterhin attraktiv
Von den Höchstständen die im Februar des vergangenen Jahres bei etwa 110 Euro markiert wurden, bleiben die bundesweiten Durchschnittspreise damit nach wie vor ein ganzes Stück weit entfernt.
Und vor allem auch Preise, wie 2022 im ersten Jahr des Ukraine-Krieges, als 100 Liter Heizöl im Durchschnitt über weite Strecken des Jahres zwischen 130 bis 150 Euro kosteten, sind aktuell kaum vorstellbar. Im längerfristigen Vergleich bleiben die Heizölpreise somit trotz höherer CO2-Abgabe weiterhin relativ attraktiv.
Die genannten Heizölpreise beziehen sich stets auf den deutschlandweiten Durchschnittspreis bei einer Bestellung von 3.000 Liter Heizöl Standard schwefelarm inklusive 19% MwSt. Außerdem fallen durch Transportkosten die Preise regional unterschiedlich aus. Stand der Preise 04.02.2025.
Die Ölpreise starten aktuell mit kräftigen Aufschlägen in die neue Woche. Damit machen sie einen Teil der Vorwochenverluste wett. In dieser hatten die beiden weltweit wichtigsten Ölsorten Brent- und West Texas Intermediate (WTI) Abschläge in Höhe von 2,1 % bzw. 2,9 % verbucht.
Die für das Wochenende angekündigten US-Zölle hatten die Sorgen vor einem Rückgang des globalen Wirtschaftswachstums und einer damit einhergehenden schwächeren Energienachfrage neu angefacht.
Trump unterzeichnet Zoll-Anordnung
Am Samstag wurden dann aus Drohungen tatsächlich Fakten, als US-Präsident Trump die Anordnung für die US-Zölle gegen drei der größten US-Handelspartner unterzeichnete: 25 % auf kanadische und mexikanische Importe; 10 % auf Waren aus China.
Auf Energieprodukte aus Kanada wird nur ein Zoll von 10 % erhoben, auf mexikanische Energieimporte jedoch der volle Zoll von 25 %, so Beamte des Weißen Hauses. Zu hohe Zölle auf kanadische Energieimporte könnten einem der Hauptziele Trumps – der den Wählern versprochenen Senkung der Energiekosten – zuwiderlaufen.
Mexiko und Kanada kündigen umgehend Vergeltung an
Für die Finanz- und Rohstoffmärkte einigermaßen überraschend, kündigten die drei betroffenen Staaten am Wochenende unmittelbar „Gegenmaßnahmen“ an. Kanada wird beispielsweise ab Dienstag Gegenzölle in Höhe von 25 % auf in Amerika hergestellte Produkte im Wert von 107 Milliarden Dollar erheben.
Mexikos Präsidentin Claudia Sheinbaum wies ihren Wirtschaftsminister an, Zölle auf US-Waren zu erheben, um so die Interessen Mexikos zu verteidigen. In den Vereinigten Staaten wird man diese Drohung mit Sorge verfolgen. Immerhin exportieren die USA mehr Waren nach Mexiko als nach China.
Goldman Sachs: Zölle werden sich nur kurzfristig auswirken
Nach Einschätzung der renommierten Rohstoffanalysten der US-Investmentbank Goldman Sachs, werden sich die neuen Zölle, die US-Präsident Donald Trump verhängt hat, kurzfristig wahrscheinlich nur begrenzt auf die globalen Öl- und Gaspreise auswirken. So sei der potenzielle zollbedingte Rückgang der US-Erdgasimporte aus Kanada zu gering, um die US-Erdgaspreise signifikant zu erhöhen.
Erst am vergangenen Freitag hatte die US-Bank ihre Prognose für Brent-Rohöl für dieses und das nächste Jahr aufgrund der durch die neuen US-Regierung angekündigten Wirtschaftspolitik angehoben.
Der durchschnittliche Brent-Preis für 2025 und 2026 soll jetzt auf 78 bzw. 73 US-Dollar pro Barrel (159 Liter), gegenüber 76 bzw. 71 US-Dollar steigen. Dabei wird erwartet, dass Rohöl diesen April oder Mai einen Höchststand von 80 US-Dollar erreichen wird.
OPEC wird vorsichtig bleiben
Angesichts der aktuell Entwicklung an den Ölmärkten, dürfte das heute stattfindende Treffen des „Gemeinsamen Ministeriellen Überwachungskomitees (JMMC)“ der OPEC+ für erhöhte Aufmerksamkeit sorgen. Trotz der Forderung von US-Präsident Trump die Ölförderung zu erhöhen, erwarten Markteilnehmer keine Eile der OPEC, ihre Produktion wie angekündigt schrittweise zu erhöhen.
Die Mitglieder der OPEC+ halten derzeit 5,85 Millionen Barrel pro Tag ihrer Produktion zurück, was etwa 5,7 % des weltweiten Angebots entspricht, um die Ölpreise zu stabilisieren. Die Internationale Energieagentur (IEA) hatte Anfang des Monats prognostiziert, dass der Ölmarkt in diesem Jahr ein Überangebot von rund 750.000 Barrel pro Tag verzeichnen werde.
Heizölpreise abermals teurer
Angesichts der beschriebenen Entwicklungen sind heute im frühen Handel Preisaufschläge für Gasöl, dem Vorprodukt für Diesel und Heizöl, zu beobachten. Deshalb müssen Verbraucherinnen und Verbraucher im Bundesgebiet je nach Region maximal +1,60 Euro bis +2,00 Euro pro 100 Liter mehr bezahlen als noch zum Wochenschluss.